Neue Handlungsempfehlungen "Alle nicht notwendigen Veranstaltungen absagen"


Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland verweist weiterhin auf behördliche Empfehlungen im Umgang mit Infektionen und gibt überarbeitete Handlungsempfehlungen heraus. Die Pastorinnen und Pastoren sollen sich mit ihren Pröpstinnen und Pröpsten zu Veranstaltungen abstimmen. Kreative Formen, etwa digitale Angebote, könnten jetzt besonders hilfreich sein.

Bei den nach wie vor wichtigen Hygienemaßmen und Hinweisen aller staatlichen Stellen geht es um das häufige, richtige Händewaschen (min. 30 Sekunden), die sogenannte Niesetikette und den Appell, bei Erkältungssymptomen möglichst zu Hause zu bleiben. Diakonie und Kirche sind miteinander und mit den zuständigen Behörden in Kontakt und Abstimmung, um gegebenenfalls auch weiterhin auf eine veränderte Lage bezüglich der Grippe- und Corona-Infektionen schnell und angemessen reagieren zu können. Hinweis für Besucherinnen und Besucher von Veranstaltungen: Zurzeit fallen Veranstaltungen aus. Bitte informieren Sie sich, ob der Besuch von Veranstaltungen behördlich gestattet ist.


„Menschen schützen und miteinander verbunden bleiben“

Vorrangig gelte es, "Menschen zu schützen und zugleich in Gebet und Verantwortung füreinander verbunden zu sein", sagte Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. "Ich denke jetzt vor allem an die Menschen, die vom Coronavirus ganz besonders betroffen sind, also an die Erkrankten, an die, die unter Quarantäne stehen, und an alle, die pflegen und helfen. Sie brauchen jetzt unsere Unterstützung, ganz praktisch und im Gebet.

Ich verstehe die Sorgen und Ängste, die viele Menschen jetzt haben und die auch mich beschäftigen. Mich tröstet und ermutigt, dass Gott uns in allen Situationen unseres Lebens begleitet und uns stärken will. Das hilft mir, nicht in Panik zu verfallen, sondern besonnen zu bleiben. Ich hoffe, dass wir daraus Kraft schöpfen, damit wir besonders jetzt für die Schwächsten da sind und uns gegenseitig liebevoll unterstützen.

Trotz aller Einschränkungen sind wir verbunden – besonders mit gefährdeten oder erkrankten Menschen. Dafür nutzen wir auch weiterhin alle der jeweiligen Situation angemessenen Formen direkten Kontaktes und noch einmal verstärkt die Möglichkeiten digitaler Kommunikation.“



Update der Handlungsempfehlungen der Nordkirche (Stand: 13.03.2020)

Auch mit diesem Update reagiert die Nordkirche auf die laufend angepasste Risikoeinschätzung sowie Verordnungen und Handlungsempfehlungen im Blick auf die weitere Ausbreitung des Coronavirus. „Kirchliches Handeln ist grundsätzlich Handeln für das Leben. Es geschieht nicht aus Furcht, sondern aus Hoffnung und in Besonnenheit. Ziel aller Maßnahmen muss es sein, die Infektionskette zu unterbrechen und die Verbreitung des Virus zeitlich zu verzögern. Kirchliche Maßnahmen in diesem Zusammenhang sollen geprägt sein von der Grundhaltung der Nächstenliebe,der Fürbitte und der Verantwortung für andere („Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient“ 1. Kor 10, 24)." Quelle: Aktuelle Handlungsempfehlung (PDF).

Seelsorgerliche, gottesdienstliche und geistliche Angebote zur Begleitung von Menschen haben eine große Bedeutung: „Als Nordkirche ermutigen wir ausdrücklich dazu, hier kreative und der Situation angemessene Formen zu entwickeln, um Menschen die frohe Botschaft des Evangeliums in Wort und Tat weiterzugeben."

Gerade in Zeiten von Verunsicherung helfe gemeinsames Beten, das Hören auf Gottes Wort in den Texten der Bibel, der Zuspruch der Verkündigung, das Singen und der Segen. Die Fürbitte für erkrankte, gefährdete und helfende Menschen sei eine konkrete Form, der Gemeinschaft in Jesus Christus Ausdruck zu verleihen, schreibt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland.


„Alle nicht notwendigen Veranstaltungen absagen"

Empfehlungen, alle nicht notwendigen Veranstaltungen abzusagen, schließt sich die Kirche an und empfiehlt deshalb, vorerst auch auf Gottesdienste und andere kirchliche Veranstaltungen zu verzichten. Ob eine Veranstaltung als notwendig angesehen wird und daher stattfindet, soll jeweils in enger Abstimmung mit den Pröpstinnen und Pröpsten entschieden werden. Kirchengemeinden sollen auf Alternativen zum Gottesdienst vor Ort hinweisen, z.B. auf Gottesdienstübertragungen in den Medien. Die für den Gottesdienst Verantwortlichen können über kreative Formen der gottes-dienstlichen Feier nachdenken, schreibt die Nordkirche. Die Landeskirche werde hierfür auf die aktuelle Entwicklung und auf mediale Möglichkeiten und Angebote der gottesdienstlichen und seelsorgerlichen Begleitung hinweisen. Informationen zu Kasualgottesdiensten und Ritualen können der Empfehlung entnommen werden.