Mit Rainer Ehlers geb. Jarchow, gab es einen ersten, sehr profilierten AIDS-Pastor, der in Detlev Gause 2004 einen engagierten und kompetenten Nachfolger fand. Zur Berufung seines Nachfolgers Thomas Lienau-Becker sagt Detlev Gause: „Einen besseren Nachfolger in der AIDS-Seelsorge kann ich mir nicht vorstellen!“ Gause hat Ende 2017 sein Ruhestandsalter erreicht, bleibt aber bis zum Dienstantritt von Lienau-Becker im Amt.
Waren die Themen in der AIDS-Seelsorge in den ersten Jahren fast nur Sterbebegleitung, Trauer und Tod, veränderten sich diese durch die medizinischen Erfolge in der Therapie hin zu einer umfassenden Lebensbegleitung von Menschen mit HIV und deren Zugehörigen. Heute haben viele Betroffene dank wirksamer Medikamente eine normale Lebenserwartung, erleben aber immer noch wegen ihrer Infektion und/oder ihrer sexuellen Orientierung auch aktuell Stigmatisierung und Diskriminierung.
positiv Leben & lieben
Seit einigen Jahren prägt die Arbeit der AIDS-Seelsorge das Motto „positiv leben&lieben“, Die Anlaufstelle zog 2017 vom Spadenteich in die Rostocker Straße, wo sie im Integrations- und Familienzentrum unter einem Dach mit dem Jugendtreff Schorsch, der Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde und anderen Institutionen größere Räumlichkeiten nutzen kann.
Um sich auch zukünftig den Aufgaben in diesem Bereich angemessen zu stellen, kommen neben der klassischen Beratung und Begleitung neue Angebote hinzu: Wohnraumvermittlung, ambulante Sozialpsychiatrie sowie Sexualpädagogik. Auch Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund nehmen die AIDS-Seelsorge in Anspruch. Für alle Ratsuchenden ist dabei das Hauptanliegen der Einrichtung, Menschen zu stärken, zu ihrer Integration beizutragen und sie zu fördern, damit sie mit Freude ihr Leben gestalten.