Muslime in Hamburg Ahmadiyyas werden Kirchen gleich gestellt

Die Ahmadiyyas stammen überwiegend aus Pakistan und verstehen sich Reform-Muslime. Seit Mitte der 70er Jahre werden sie in Pakistan verfolgt und erhalten in Deutschland in der Regel als politisch Verfolgte Asyl. Bundesweit haben die 225 Gemeinden rund 35.000 Mitglieder, davon rund 2.400 in Hamburg.

 

Ihre Fazle-Omar-Moschee in Hamburg-Stellingen wurde 1957 eröffnet und ist nach der Moschee in Berlin-Wilmersdorf die zweitälteste in Deutschland. Neben der Fazle-Omar-Moschee steht eine zweite im Stadtteil Schnelsen. Den Status als Körperschaft öffentlichen Rechts hat die AMJ bereits vor einem Jahr in Hessen erhalten. Hamburg ist das erste Bundesland, das diesen Beschluss übernimmt. Weitere Bundesländer sollen folgen.

 

Voraussetzung für die Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts ist eine dauerhaft angelegte, feststrukturierte Organisation. Die AJM ist nicht Mitglied der Schura, dem Zusammenschluss von Hamburger Islam-Gemeinden.

 

Ahmadiyyas empfehlen evangelischen Religionsunterricht

 

Langfristig werde eine Beteiligung im Norddeutschen Rundfunk (NDR), eine muslimische Schule und eine Ausbildungsstätte für Imame angestrebt. Von der Möglichkeit, Kirchensteuer zu erheben, wollten die Ahmadiyyas allerdings keinen Gebrauch machen.

 

Der evangelische Religionsunterricht in Hamburg, der auch Themen des Islam behandelt, werde von den Ahmadiyyas "begrüßt" und den Eltern empfohlen, sagte Wagishauser. An der notwendigen Neuorganisation nach den Hamburger Staatsverträgen mit den muslimischen Gemeinschaften wollten sich die Ahmadiyyas nicht aktiv beteiligen.

 

Weitere Körperschaften öffentlichen Rechts in Hamburg sind neben der evangelischen Nordkirche und dem katholischen Erzbistum auch die evangelisch-reformierte Kirche, die Ev.-Freikirchliche Gemeinde, Jüdische Gemeinde, Dänische Seemannskirche, Zeugen Jehovas sowie die Griechisch- und die Russisch-Orthodoxe Kirche.