Mit Einbruch der Dunkelheit kamen die Männer in das Gotteshaus am Pinnasberg und richteten sich mit Decken, Matten und einzelnen Matratzen auf dem Boden ein. Lebensmittelspenden von Nachbarn, Gemeindemitgliedern und benachbarten Lokalen wurden zu einem Buffet aufgebaut: Neben heißer Gemüsesuppe, reichlich Brot, Obst und Gemüse gab es Kaffee und Tee für die Männer.
Wilm steht seit Montag eine Mitarbeiterin des Diakonischen Werks zur Seite, die sich ausschließlich um die Organisation der Hilfsleistungen kümmert. Es gehe beispielsweise darum, mobile Duschen zu organisieren und Waschmöglichkeiten für die Flüchtlinge zu schaffen.
"Ich weiß noch nicht, wie es genau weitergeht", sagte Wilm. Der Kirchengemeinderat habe am Montagabend darüber beraten, in der Kirche Raum für 60 bis 80 Flüchtlinge stellen zu können. "Wir hoffen, dass weitere Gemeinden sich an der Aktion beteiligen."
Die Verhandlungen zwischen Kirche, Diakonie und der Stadt waren am Wochenende gescheitert. Die Kirche wollte die von der Stadt als Unterkunft angebotene Schule in Langenhorn nicht als Unterkunft akzeptieren, weil sie "an Bedingungen geknüpft war, die allein der Abschiebung dienen", sagte Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg.
Alle Flüchtlinge hätten vor allem "Hoffnung auf die Menschenrechte", sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. "Dieser Herausforderung dürfen wir nicht ausweichen." Es gehe um "effektiven Flüchtlingsschutz" auf allen politischen Ebenen.