St. Katharinen Adventsempfang der Bischöfin - 600 Gäste aus Politik und Wissenschaft

In ihrer Rede ermahnte die Bischöfin, dass Stadtentwicklung nicht nur wirtschaftlichen Interessen folgen dürfe, sondern menschliche Lebensräume schaffen müsse.

 

Gerade in den vergangenen Monaten habe es eine Reihe von kritischen Anfragen zur Bautätigkeit in verschiedenen Hamburger Stadtteilen gegeben. „Viele Menschen befürchten, dass Hamburg eher nach den Plänen auswärtiger Investoren umgebaut wird und nicht nach den Bedürfnissen seiner Bewohnerinnen und Bewohner“, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck.

 

Als Beispiele nannte die Bischöfin das vom Abriss bedrohte Gängeviertel, aber auch die von einem geplanten Bürohaus bedrängte Hauptkirche St. Katharinen. Glücklicherweise zeichne sich ab, dass die Politik die kritischen Anfragen ernst nehme.

 

Sie hoffe, dass bei den umstrittenen Bauprojekten der „hanseatische Gemeinsinn“ die Oberhand behalte, sagte die Bischöfin. „Stadtplanung ist eine soziale und kulturelle Aufgabe, weniger eine betriebswirtschaftliche Rechnung - ich weiß, dass dieser Grundsatz vielerorts auch in Politik und Verwaltung und Unternehmen geteilt wird.“ Ausdrücklich lobte sie das im Sommer vom Hamburger Senat beschlossene Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE), das der sozialen Spaltung der Stadt entgegenwirken will.

 

Die Stadt müsse ein Ort bleiben, in dem jeder Mensch zu Hause sein könne. „Auch die Fremden, die Arbeitslosen und die Armen. Auch die Menschen mit Behinderung und die ohne Papiere.“

 

Längst hätten neben den evangelisch-lutherischen Kirchen, die Hamburg über Jahrhunderte prägten, auch die Gotteshäuser anderer Religionen ihren Platz gefunden: „Synagogen und Moscheen, auch mit Minarett, Gebetshäuser, Tempel und Logen sind in unserer Stadt zu finden.“ Das Ökumenische Forum, das demnächst in der Hafencity errichtet werde, sei ein Beitrag der Kirchen für die Zukunft der Stadt und „ein Zeichen dafür, dass wir in unserer Stadt ökumenisch zusammengewachsen sind.“

 

Thomas Kärst/mk/ www.kirche-hamburg.de


Fotos: Mechthild Klein / www.kirche-hamburg.de