Verhandlungen mit Gesundheitsbehörde festgefahren Ab Juni Versorgungsengpässe für Körperbehinderte

Ab 1. Juni gibt es demnach keine Zivildienstleistenden mehr; Ersatz ist nicht in Sicht: Der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) wird besonders bei der ISB die Zivildienstleistenden nur in geringen Umfang ersetzen können. Aktuell gibt es keine Bewerbungen für den BFD bei der Diakonie in Hamburg. Und selbst wenn Freiwillige für die ISB gefunden werden, sind die sogenannten BFD´ler für die Einrichtungen deutlich teurer als die Zivildienstleistenden.

 

Der zuständige Vorstand im Diakonischen Werk Hamburg, Stefan Rehm, warnt deshalb vor einem Vorsorgungsengpass: "Damit wir ab Juni nicht massive Probleme mit der Versorgung bekommen, müssen unsere Einrichtungen die auftretende Lücke mit festangestellten Kräften schließen, mit Freiwilligen allein ist das nicht zu machen. Deshalb brauchen wir einen höhere Vergütung durch die, damit wir diese Fachkräfte auch bezahlen können.

 

Wir haben schon im Sommer 2010 mit der Behörde Kontakt aufgenommen und geschildert, was auf die Menschen mit Behinderung sonst zukommt. Doch heute muss ich leider sagen: die Gespräche mit der Behörde haben nichts gebracht. Wir hoffen jetzt, dass die neue Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz das Thema zur Chefsache macht."


Hintergrund

In den Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werkes Hamburg waren 2010 durchschnittlich 650 Zivildienstleistende im Einsatz, davon im Bereich ISB cirka 130. Für den neuen Bundesfreiwilligendienst möchte das Diakonische Werk bis Ende des Jahres insgesamt neue 150 Stellen schaffen, bis Ende 2012 dann ca. 300. Selbst das wären 350 weniger als die Gesamtzahl der Zivildienstleistenden 2010.

 

mk (www.kirche-hamburg.de)