Geplant ist dort offenbar eine Ausgleichsfläche für Kleingärten. Die müssen an anderer Stelle wegen des A7-Deckels weichen. Björn Begas, Pastor der Luthergemeinde Bahrenfeld, kann nicht nachvollziehen, dass die Stadt Gemeinschaftsgärten mit interkulturellem Charakter propagiert, und "zugleich ein Projekt wie den Baluga gefährdet".
Den Baluga gibt es seit Mitte 2015. Er gewann bereits mehrere Preise. Gemeindemitglieder, Anwohner, Geflüchtete und andere Freiwillige haben auf dem Gelände Beete angelegt. Kinder können durch einen Abenteuergarten auf Geheimpfaden streifen. Das Gelände ist ein Zuhause für Bienen und Hühner. Zwei ehemaligen Kirchenkaten bieten Unterschlupf. Ein Open-Air-Küche wird gerade gebaut.
"Wir sind an diesem Ort verwurzelt"
Die zuständige Behörde für Stadtentwicklung (BSW) bestätigte das Vorhaben. Die Stadt wolle die gesamte Fläche zwischen dem Friedhof Holstenkamp, der Regerstraße und dem Regerstieg erwerben, sagte eine Sprecherin der BSW. Eigentümerin ist der Kirchengemeindeverband Altona. Das bedeute aber nicht das Ende des Luthergartens: "Wir werden Möglichkeiten zur Fortsetzung des Projekts ausloten."
Der Umzug auf ein anderes Grundstück ist für Begas keine Alternative: "So einen Gemeinschaftsgarten macht man nicht mal eben an einem Ort und verlegt ihn an einen anderen", sagt er. "Wir pflanzen Bäume, und es wächst Stück für Stück Gemeinschaft, die an diesem Ort verwurzelt ist."
Kerstin Harriehausen, Geschäftsführerin des Kirchengemeindeverbands Altona, wollte sich noch nicht äußern. Es lägen derzeit nur "Absichtsbekundungen von Personen der Stadtverwaltung vor, die aber nicht für Ankäufe zuständig sind", sagte sie. Die Verbandsgremien sähen daher noch keinen Diskussions- und Entscheidungsbedarf in der Sache.
Der Abschnitt Altona des A7-Deckels wird voraussichtlich von 2020 bis 2025 gebaut. Der Umzug der Kleingärten soll frühestens 2027 beginnen.