"Seemannsmission bedeutet Hilfe für Leib und Seele", sagte Heike Proske, Generalsekretärin der Deutschen Seemannsmission mit Sitz in Bremen. Dafür bestehe ein weltweites Netz von Stationen für die konkrete Hilfe "vor Ort". Diese schließe auch zunehmend die Angehörigen und Familien ein. Unverzichtbar sei aber auch die politische Lobbyarbeit, die sich grundsätzlich um das Arbeitsleben der Seeleute kümmere.
"Globales Thema Nummer 1" sei nach wie vor die Piraterie auf den Weltmeeren, sagte Proske weiter. "Die Angst fährt immer mit, und sie beginnt schon bei der Abfahrt." Jedes dritte Gespräch in den Seemannsheimen handele von Piraten.
Doch Proske warnte erneut vor bewaffnetem Begleitschutz für die Schiffe. Erst recht abzulehnen sei die Bewaffnung der Seeleute selbst - dadurch könne die Situation nur eskalieren. Besser sei, die Seeleute rechtzeitig auf gefährliche Situationen vorzubereiten. Manche Reeder würden ein solches Training für ihre Besatzungen schon zur Pflicht machen.
Weitere Konferenzthemen sind die Umsetzung des internationalen Übereinkommens zur Arbeit auf See und die zunehmende Bedeutung der Seelsorge für die Besatzungen von Kreuzfahrtschiffen.
Zum Programm gehört auch ein Besuch im Internationalen Seemannsclub "Duckdalben" im Hamburger Freihafen, der vor wenigen Tagen sein 25. Jubiläum feierte. In dieser Zeit wurde die Einrichtung von über 700.000 Seeleuten besucht.
Die letzte Konferenz der "International Christian Maritime Association" (ICMA) fand 2004 in New Orleans (USA) statt.
Zum Abschluss der Konferenz soll am Dienstag (23. August, 10 Uhr) ein ökumenischer Gottesdienst im Hamburger Michel gefeiert werden. Die Predigt hält der Hamburger Bischofsvertreter Jürgen Bollmann.