In Zeiten von Burnout und Reizüberflutung seien Orte für Ruhe und Kontemplation immer wichtiger, sagte Ulrich Hermannes, Leiter der Hamburger Stadtmission. Knapp 30 ehrenamtliche Mitarbeiter ermöglichen den Rückzug in den "Raum der Stille". Die Besucher seien sowohl Reisende als auch Hamburger aller Altersgruppen. Seit kurzem kämen auch viele Muslime zum Beten. Für sie liege ein Teppich bereit.
Die entspannende Atmosphäre des Raumes hilft, Hektik und Lärm der Großstadt für einen Moment hinter sich zu lassen: "Ich gehe mit leeren Taschen, aber nehme Ruhe mit", schrieb eine Besucherin ins Gästebuch. In Holzschalen liegen Pflanzensamen, die symbolisch für einen Wunsch oder Gedanken in einem Glaskolben zurückgelassen werden können. Zum Jubiläum sollen diese "Wunschsamen" auf einer Grünfläche vor der Kunsthalle ausgesät werden.
Das Jubiläum wird nach Angaben der Bahnhofsmission am Mittwoch, den 23. Mai, um 11 Uhr in der Hamburger Kunsthalle gefeiert.
Der Raum befindet sich im Fußgängertunnel zwischen Hauptbahnhof und Mönckebergstraße. Um zuverlässig montags bis sonnabends von 10 bis 19 Uhr öffnen zu können, sucht die Bahnhofsmission weitere freiwillige Helfer, die für zwei Stunden pro Woche eine Aufsicht übernehmen können.