Berufsprofil Pflege
Maren Krüger, 28, und Svenja Meier, 29, über ihre Arbeit als Pflegefachkräfte im Theodor-Fliedner-Haus
Wie sind Sie zu Ihrer Stelle gekommen?
SVENJA MEIER: Ich habe 2011 bei einem anderen Träger in Farmsen meine Ausbildung gemacht und danach dort einige Zeit gearbeitet. Dann musste ich für längere Zeit aus gesundheitlichen Gründen pausieren. Ende 2016 habe ich meinen Wiedereinstieg zunächst als Praktikantin im Theodor-Fliedner-Haus begonnen und habe Anfang 2017 eine feste Stelle bekommen.
MAREN KRÜGER: Ich habe schon bei einem kirchlichen Altenpflegeträger in Eimsbüttel mein FSJ und dann meine Ausbildung gemacht. Von dort bin ich 2014 ins Theodor-Fliedner-Haus gekommen. Mir hat es bei meinem vorherigen Arbeitgeber gut gefallen, aber das Theodor-Fliedner-Haus hat mich bei meiner Weiterbildung unterstützt und hier habe ich bessere Aufstiegsmöglichkeiten. Deshalb habe ich gewechselt und bin sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.
Was ist Ihre Aufgabe? Wie sieht Ihr Arbeitstag aus?
SVENJA MEIER: Bei uns gibt es jeden Tag zwei Schichten. Die sind nicht immer ganz gleich, aber im Allgemeinen arbeiten wir auf der Normalstation entweder von etwa 6.30 bis 14.00 Uhr oder von 13.00 bis 21.00 Uhr. Dort betreuen wir in einer Schicht im Team 40 pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei waschen bzw. duschen wir die Bewohner je nach ihren Gewohnheiten, schneiden Fingernägel, rasieren Bärte. Außerdem kümmern wir uns um die Mahlzeiten und sorgen dafür, dass alle ausreichend Essen und Trinken zu sich nehmen. Wir versuchen, den Bewohnern nicht alles abzunehmen, um ihre Selbständigkeit zu erhalten und zu fördern. Dafür würden wir uns oft noch mehr Zeit wünschen.
MAREN KRÜGER: Ich arbeite auf zwei Stationen und betreue dabei auch unsere dementen Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei sind wir im Team für insgesamt 46 Bewohnerinnen und Bewohner zuständig. Weil die Betreuung von dementen Menschen intensiver ist, sind unsere Schichten etwas länger. Ich übernehme dabei auch manchmal die Schichtleitung. Dann teile ich den Dienstplan ein, überwache die Medikamentenversorgung und bin die Kontaktperson für Ärzte. Wenn sich zum Beispiel herausstellt, dass eine Bewohnerin ins Krankenhaus muss, organisiere ich das.
Warum arbeiten Sie bei einer kirchlichen Pflegeeinrichtung?
SVENJA MEIER: Ich finde, dass es hier menschlicher zugeht und mehr versucht wird, auf die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren jeweils eigenen Bedürfnissen einzugehen. Zudem habe ich hier eine tolle Chance zum Wiedereinstieg nach meiner Auszeit bekommen.
MAREN KRÜGER: Ich finde auch, dass man sich bei uns besser kümmert. Außerdem haben wir hier bessere Arbeitsbedingungen als bei anderen Einrichtungen, die wir kennen. Wir bekommen zum Beispiel Weihnachts- und Urlaubsgeld und haben 30 Tage Urlaub im Jahr. Unsere Heimleitung investiert zudem in einen guten Umgang untereinander, das merkt man.
Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit besonders?
SVENJA MEIER und MAREN KRÜGER: Da gibt es viele Dinge. Es fängt bei so kleinen Sachen an: Zum Beispiel können wir, wenn wir möchten, unsere eigene Kleidung tragen, wenn sie bei 60 Grad waschbar ist. Wir beide wohnen in der Umgebung von Bramfeld und freuen uns über den kurzen Arbeitsweg. Aber vor allem schätzen wir, dass der Job jeden Tag neu ist. In der Begegnung mit Bewohnerinnen und Bewohnern ist kein Tag wie der andere. Das macht die Arbeit spannend und es kommen immer wieder neue Herausforderungen.
SVENJA MEIER: Ich habe immer Lust zu arbeiten, spätestens, wenn ich mit den ersten Bewohnern spreche, und kann mir nichts anderes vorstellen.
MAREN KRÜGER: Ich könnte mir auch nicht vorstellen, woanders, zum Beispiel im Büro zu arbeiten. Zwischenmenschlich kommt es hier immer wieder zu so viel schönen Momenten. Auch der Austausch im Team ist toll und bei wirklich schwierigen Situationen haben wir Hilfe durch Ärzte und unsere Leitung.
Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man sich für den Pflegeberuf interessiert?
SVENJA MEIER und MAREN KRÜGER: Man sollte engagiert sein, gerne mit Menschen zu tun haben, keine Berührungsängste haben und offen sein. Man kann auch ruhig Sinn für Absurdes haben, denn Quatschreden macht auch den Bewohnerinnen und Bewohnern Spaß!