Sanierung der Kreuzkirche

Die Kreuzkirche Wandsbek im Eichtalpark ist seit 106 Jahren ein Ort des Glaubens und der Gemeinschaft. Den Zweiten Weltkrieg hat sie nahezu unbeschadet überstanden und konnte so bis heute ein wichtiges Wahrzeichen im Stadtteil bleiben.

Damals, im Jahr 1910, haben vor allem die Stiftungen der Wandsbeker es möglich gemacht, dass die Kirche auch in ihrem Inneren im hellen Glanz erstrahlen konnte: Taufbecken, Orgel, Altar, Kanzel und sogar eine von noch fünf per Hand aufzuziehenden Turmuhren in Hamburg wurden gestiftet. Den Menschen und Unternehmen im Stadtteil war diese Kirche sehr wichtig. Diesem Vermächtnis bleiben wir treu. Daher möchten wir zusammen mit Ihnen diese Kirche für die nächste Generation bewahren.

Warum war die Sanierung notwendig?

Nach vielen Jahren des Glaubenslebens in der neugotischen Kirche zeigt sich nun ein erheblicher Sanierungsbedarf, trotz früherer Sanierungsmaßnahmen durch die Jahrzehnte hindurch.

 

Das Dach und Beseitigung des Schimmels

Der Dachstuhl der Kreuzkirche hat sich im Lauf der Zeiten erheblich verformt. Tragende Balken der Dachkonstruktion sind verdreht oder reißen gar. Die Statik des gesamtes Daches ist damit in Gefahr und muss dringend gesichert werden. Neben der Sicherung der Statik war die Beseitigung ausgeprägter Holzschäden am Dachtragewerk ein zweiter Schwerpunkt. Die Dacheindeckung war undicht, so dass Feuchtigkeit in den Dachstuhl eindringt. Außerdem wurde der Dachstuhl für eine bessere Belüftung des Innenraumes von angefallenem Schutt und alter Mineralwolle gesäubert.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist in der Kirche wahrzunehmen, auch zum Teil deutlich sichtbare Schimmelflecken im Altarraum und Feuchtigkeitsspuren an den Wänden und am Mauerwerk. Zur Behebung der Schimmelpilzanreicherung wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • 6 Fenster erhielten eine Öffnungsautomatik in der Bleiverglasung.
  • Innen-und Außenfühler wurden angebracht, welche die Luftfeuchtigkeit vergleichen und diese Kirchenfenster mit dem Motor öffnen und schließen. So lässt sich die Raumfeuchte ganzjährig regulieren.
  • Reicht die Lüftung über die Fenster nicht aus, wird eine unterstützende Abluftanlage im Dachbereich installiert: Die feuchte Luft wird so abgesaugt.
  • Im Kirchenschiff, dem Altarraum und auf der Empore wurde der Teppichboden entfernt.

Der Innenraum mit Orgelsanierung

Die Orgel, die starke Schäden aufgrund der hohen Raumfeuchte aufwies, wurde gereinigt und in einem weiteren Schritt umfassend saniert.

Das wesentliche Thema des erst einmal beeindruckenden Innenraumes war die mangelnde Belüftung, die zu benannter Schimmelproblematik geführt hat. Weiterhin gab es über diese Maßnahmen hinaus einen großen Sanierungsbedarf.

Um die Kreuzkirche im neuen Glanz, aufgeräumt und klar strukturiert wirken zu lassen, waren folgende Maßnahmen zur Neuordnung in der Planung:

  • Eine neue Heizungstechnik im Fußboden ermöglicht eine Wärme ohne Kondensation der Luftfeuchte.
  • Der Dielenbelag wird abgesenkt und wird damit Stolperfallen frei
  • Alle anderen Bereiche im Kirchenschiff erhalten einen Belag aus geschliffenem Gussasphalt, der dem historischen Terrazzo sehr nahe kommt, der in der Vorhalle und den Nebenräumen noch vorhanden ist und aufgearbeitet wird.
  • Auf der Empore werden die Hörplätze durch einen Umbau 26 cm höher stehen und damit Sicht auf den Altar freigeben, zur Absturzsicherung wird ein Flachstahlhandlauf umlaufend auf der Brüstung montiert; die gesamte Dielung wird geschliffen und geölt.
  • Alle Verkabelungen, die der Beleuchtung oder der Tontechnik dienen, werden fachmännisch in die Mauerwerksfugen oder in Stahlpanzerrohre verlegt.
  • Einige Strahler werden ausgetauscht und in Dreiphasenschienen eingebaut.
  • Das Gewölbe der gesamten Kirche erhält einen neuen Anstrich und sämtliche Holzteile werden neu in hellen Farben lackiert.
  • Der Altar wird weiter Richtung Gemeinde gerückt und steht zentraler im Altarraum. Hierfür wird das Altarretabel vom Altar getrennt und auf einer Wandscheibe aus eingefärbtem Beton montiert.
  • Ursprünglich war die Kanzel deutlich niedriger und direkt vom Altarraum aus zu betreten. Der neue Standort der Kanzel orientiert sich an dieser historischen Situation. Auf einer Stufenanlage aus eingefärbtem Sichtbeton ruht der historische Kanzelkorpus und kommt somit wieder stehend in den Altarraum. Der Schaldeckel, der nachträglich hinzugefügt wurde wird wieder entfernt.
  • Medienschränke werden entwickelt, sowie Möbelstücke, die Ordnung im Kirchenschiff und zugleich Stauraum  schaffen. Für den Eingangsbereich werden Infomöbel gebaut.

Die Sanierung der Außenanlage

Nach der Sanierung des Kirchendaches, des Kircheninnenraums und der Orgel wurde ab 2013 die Erneuerung und Instandsetzung der Außenanlagen ins Auge gefasst. Auch hier bestand dringender Sanierungs- und Modernisierungsbedarf:

  • Der Parkplatz war uneben und damit eine Stolperfalle.
  • Die Seitenstufen am Vorplatz Richtung Gemeindehaus waren für Rollatoren nicht zu überwinden.
  • Die Betonumfassungen der beiden Buchen zerbröckelten.
  • Das Wasser staute sich, weil das Wurzelwerk die Gehwegplatten über die Jahre angehoben hatte.
  • usw.

Mehr dazu finden Sie auch hier als Projektvorstellung bei "Munder und Erzepky Landschaftsarchitekten bdla". Und außerdem hier auf unserer Video-Seite.

 

 

Die Außenanlagen nach der Sanierungsfertigstellung 2022


Der aktuelle Stand

Das Ergebnis der bisherigen Sanierungen lässt sich sehen. Auch dank des Engagements vieler Spender bietet die sanierte Kreuzkirche das Ambiente für erbauliche Gottesdienste, sehenswerte Veranstaltungen und stimmungsvolle Konzerte. Doch ein Wermutstropfen bleibt, den jeder Hausbesitzer kennt: Kaum hat man an der einen Seite etwas gerichtet, bröckelt es an der anderen.

So nun auch am Gebäude der Kreuzkirche: An der Nordseite des Kirchengebäudes ist Feuchtigkeit eingedrungen und die weiße Farbe blättert ab.

Um auch künftig Raum für Lebensgeschichten zu bieten, braucht unsere Kreuzkirche stets Freundinnen und Freunde, die für ihre Schönheitspflege aufkommen. Mit einer persönlichen Spende, Ihrer Dienstleistung oder Sachspende, können Sie dazu beitragen, die Kreuzkirche zu bewahren und fit für die Zukunft zu machen.


Danksagungen

Gerd Spiekermann - Copyright: Willi Eckloff / Photonix
Gerd Spiekermann

Gerd Spiekermann unterstützt die Sanierung mit seinem Ehrenamt.

Dank einer wichtigen ersten Spende der G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung kamen wir der Realisierung des Bauabschnittes 1 ein großes Stück näher.

Auch die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius förderte den Bauabschnitt 1 und präsentiert diese Fördermaßnahme in der Pressemitteilung zur Veröffentlichung einer forsa-Umfrage zum Thema “Meinungen und Einstellungen zu schutzwürdigen Gebäuden und Kulturgütern”.

Die Stiftung “KiBa” zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland förderte ebenso Bauabschnitt 1. - Auf der Homepage dieser Stiftung findet sich folgender Text: “Die Kirchen eines Ortes sind Gottes-Häuser für die Christen, Kultur-Häuser für Touristen und Heimat-Zeichen für die Einwohner. Drei Gründe, sie zu bewahren, damit wir für unsere Nachfahren tun, was unsere Vorfahren für uns getan haben.” (Quelle: www.ekd.de/kiba/startseite_stiftung_kiba)

Die Deutschte Stiftung Denkmalschutz förderte die Sanierungsmaßnahmen der Kreuzkirche als nunmehr vierte Stiftung.Vor allem Förderungen aus den staatlichen Einnahmen der Glücksspirale konnten so dem Kirchgebäude zugute kommen.

Ebenso fördern die Bonifizierungsfonds des Nordkirche unsere Fundraising-Maßnahmen.