Projekt 21 – eine Spurensuche

Sich aufeinander Einlassen eröffnet Neues

Vom 4.September bis zum 16.November 2022 stellt die Künstlerinnengruppe „Projekt 21“ in der Kirche am Rockenhof aus. Die Künstlerinnen Beate Kratt (Fotografie und Enkaustik), Elisabeth Gross (Tonskulpturen) und Ulla Dohmen (Strukturarbeiten) haben sich 2019 zusammengetan, um langfristig und im engen Austausch miteinander gemeinsame Ausstellungsprojekte zu erarbeiten.  

Für Beate Kratt sind Zeit und Vergänglichkeit, Bewegung, Horizont und Raum beständig wiederkehrende Themen ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. Diese sind seit mehr als 10 Jahren stark beeinflusst von ihrem Leben in Deutschland und Australien. Die Spuren dieser Zeit finden ihren Ausdruck in Fotografien, digitalen Collagen, experimentellen Drucken und Enkaustikarbeiten.

Das Thema von Elisabeth Gross ist der Mensch in seinem Umfeld und seiner Umwelt. Sie setzt ihre Gedanken dazu in Ton um.  Aus einer mentalen Skizze baut sich – manchmal über Jahre - „Etwas“ auf, das dann umgesetzt werden muss. Zwischen ihr und dem Material entstehen Debatten und Übereinkünfte, bis es dann „ein Stück von ihr“ geworden ist.                                                                                                                       

Ulla Dohmen bearbeitet mit selbst hergestellten Strukturen aus Marmormehl, Sumpfkalk, Pigmenten, Sanden und Wachs ihre Leinwände und Holzplatten, bis eine materiell wie haptisch erfahrbare Oberfläche entsteht. Fokussiert auf ihre innere Thematik gibt sie im künstlerischen Tun intuitiv Impulse, Energien und Informationen in ihre Bilder hinein. Spuren im Inneren wie im Äußeren werden Schicht für Schicht sichtbar.

In den vergangenen drei Jahren haben sie sich intensiv mit den Gemeinsamkeiten ihrer künstlerischen Arbeit auseinandergesetzt. Diese sind:

    • Die Arbeit mit Naturmaterialien (Erde/Sand/Ton/Sumpfkalk/Wachs/Pigmente)
    • Die Arbeitsweise (Sammeln/Suchen/Auf- und Abtragen/Schichten/Formen)
    • Die Themen (Wandel/Ablagerungen/Erinnerungen/Zeit/Vergänglichkeit)

In der Ausstellung `Projekt 21 – eine Spurensuche´ zeigen die drei Künstlerinnen jetzt zum ersten Mal ausgewählte Arbeiten. Ihr Focus liegt auch darauf, die besondere Zusammenarbeit, die von einem tiefen Respekt voreinander geprägt ist, zu repräsentieren. Um das künstlerische In-Beziehung-gehen auch im Ausstellungsraum sichtbar zu machen, werden die Arbeiten daher in Ensemblegruppen gezeigt. Dieser Prozess wird zudem von der alternierenden Hängung und Durchmischung der einzelnen Werkgruppen unterstützt. Es ist der Versuch, eine Art `Resonanzraum´ entstehen zu lassen, der den Betrachter zu einem Dialog auffordern möchte. Im Wahrnehmen von Bezügen und sich darauf einzulassen liegt die Chance, auch über das Einzelwerk hinaus etwas Neues zu erfahren.

Ein Werkstattgespräch mit den Künstlerinnen findet am 5.11.2022 von 15-17 Uhr in der Kirche am Rockenhof statt.

Die Ausstellungseröffnung, die große Resonanz bei den Besuchern fand,  wurde musikalisch begleitet durch das Duo WinWin / Martin Hamborg und Stefan Goreiski. Die Laudatio hielt Susanne Adamsons.

Weiterführende Informationen zu den Künstlerinnen: www.projekt21.net