Die Walcker-Orgel
Im Jahre 1958 durch die süddeutsche Orgelbaufirma Walcker erbaut, seither erweitert, gewartet und betreut durch die Hamburger Orgelbaufirma Beckerath, erklingt unsere Orgel zu allen möglichen Anlässen. Die Fotos gewähren einen kleinen Einblick ins Innere, die Wäscheklammer dient der Größenvorstellung
Jede Orgel bringt ihren eigenen Klangcharakter mit, der zumeist von den Klangvorstellungen und -idealen der jeweiligen Epoche geprägt ist. So klingt zum Beispiel eine barocke Orgel aus Norddeutschland ganz anders, als eine romantische Orgel aus dem Süden. Da sich die industrielle Serienproduktion von Orgeln nie durchgesetzt hat, ist quasi jedes Instrument ein Unikat, das in Umfang, Größe und Klang in den jeweiligen (Kirch-)Raum eingepasst ist. Orgelbegeisterte sprechen hier von einer regelrechten Orgellandschaft, kennen und schätzen die vielen Eigenheiten der meisten Instrumente. Demzufolge ist auch nicht jede Orgel für jede Art von Literatur geeignet. Die Orgel im Naumburger Dom beispielsweise entstammt einer Zeit, in der der Tastenumfang noch nicht so groß war, wie bei späteren Instrumente. Will man darauf Werke der Französischen Orgelromantik spielen, wird man schnell feststellen, dass dafür gar nicht genügend Tasten vorhanden sind. Eine Überraschung wird man auch erleben, wenn man Orgeln in historischer Stimmung hört: sie klingen zuweilen fremd, weil sie den Hörgewohnheiten eines von Dur und Moll geprägten Verständnisses nicht immer entsprechen. Auf solchen Orgeln hat jede Tonart ihren eigenen Klangcharakter. Auch gibt es Beispiele für Orgeln, die gemessen am Raum, über- oder unterdimensioniert sind.
Einen schönen Überblick über die Hamburger Orgellandschaft gibt es derzeit auf der Internetseite www.orgelstadt-hamburg.de. Neben einem groben Überblick kann man sich hier auch virtuell durch die unterschiedlichen Bauteile der Orgel klicken und eine ganze Menge lernen.